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Rohrschweißen WIG Schweißen 141 mit TIPPS aus Praxis.

Mit dieser praxisorientierten WIG Rohrschweißer Webseite aweldi.de möchte ich ein wenig das Thema WIG-Schweißen im Rohrleitungsbau für die Praxis, an meine Kollegen und zukünftigen Schweißer nahebringen.

Mein Name ist Stefan Prahst und ich habe ursprünglich die Ausbildung als E – Elektroden Schweißer erlernt.

Weitere Schweißerkurse mit dem Elektrode Schweißverfahren 111, dem WIG – Wolfram Inertgasschweißen 141 und der Kombination WIG – E Schweißen im Normalstahlbereich, an warmfesten Stählen und im Edelstahlbereich folgten in der ehemaligen DDR.

WIG-Rohre schweißen wurde im Chemieanlagenbau, Kraftwerksbau, Industrieanlagenbau, in der Energieversorgung und im Wärmeanlagenbau ausgeführt.

WIG-Schweißen eignet sich sehr gut zum verbinden verschiedener Wandstärken, Materialien und Rohrleitungen.

Ihr erfahrt hier bei aweldi.de praxisnahe Beispiele, Tipps und Tricks aus dem Rohrleitungsbau als Rohrschweißer.

 

WIG Schweißen wird auch TIG Welding geannt.

WIG-Schweißen 141, im englisch sprachigen Raum heißt TIG Welding und ist eines der qualitätsvollsten Schweißverfahren im Rohrleitungsbau und Behälterbau.

Die Anwendungen des WIG-Schweißverfahrens 141 findet in vielen Bereichen, unter anderen im Chemieanlagenbau, Tankanlagenbau, im Kraftwerksbau, in der Nahrung,- und Genussmittel Industrie, Pharmaindustrie, Fernwärmerohrleitungsbau, in der Gebäudetechnik sowie auch in der Forschung, Halbleiter, Luftfahrt und Automobilindustrie statt.

 

Beschreibung und Kurzzeichen:

Bei dem WIG-Schweißverfahren 141, können verschieden Stahlsorten, Edelstähle, Aluminium und Stahllegierungen verschweißt werden.

Um dies zu gewährleisten, müssen entsprechende Ausbildungen, Qualitätsnachweise und Erfahrungen nachgewiesen sein.

Für das Rohrschweißen können Voraussetzungen an Schweißschulen und Institute, z.B. GSI Gesellschaft für Schweißtechnik international, DVS Deutscher Verband für Schweißen und TÜV Technischer Überwachungsverein erlernt werden.

 

Einige Merkmale zum Schweißverfahren 141, WIG-Schweißen.

Kontrollierbare Sichtbarkeit des Schweißprozesses.

Lichtbogen und Zusatzwerkstoffe sind während des Prozesses gut zu erkennen.

WIG-Schweißen ist auch ohne Zusatzmaterial möglich.

WIG-Schweißen hat eine hohe Schweißqualität.

Schweißen von sehr dünnen Wandstärken ist möglich.

Gute Kontrolle während des Lagenaufbaus z.B. bei starkwandigen Material.

In allen Positionen, Raupen und Lagen ist ein optisch gutes Erscheinungsbild möglich.

Bei WIG-Schweißarbeiten im Freien, in der Fernwärme muss eine zusätzliche Abschirmung (Einhausung) erfolgen

Rohrschweißer, die in diesem Beruf arbeiten, werden nach der Richtlinie EN 287-1 ausgebildet und geprüft.

 

In der EN 287-1 sind folgende Merkmale enthalten:

Schweißverfahren, Prüfstück, Nahtart, Werkstoffgruppe, Schweißzusatz, Prüfdicke, Prüfrohraußendurchmesser (Wanddicke) Schweißposition, Nahtausführung.

Seit 2015 ist die EN287-1 durch DIN EN ISO 9606-1 ersetzt worden.

 

Schweißerausbildung in den Schweißschulen.

In der Schweißer Ausbildung werden Grundlagen, Erfahrungen und sehr viel Praxiswissen an die Auszubildenden weitergegeben.

Trainiert wird praxisrelevant.

Es werden die Handfertigkeiten, der Umgang mit den WIG-Schweißgeräten und der Einsatz mit verschiedenen Zusatzmaterialien gelehrt.

Ebenso besteht die Möglichkeit, sich auf den Gebieten der Schweißtechnik weiter zu qualifizieren.

Schweißer, Lehrschweißer, Schweißpraktiker, Schweißwerksmeister, Schweißfachmann, Schweißtechniker, Schweißfachingenieur sind Qualifizierungen, die für hohe Qualitäten in der Industrie sorgen.

Es bieten sich auch zur weiteren Ausbildung Prüfverfahren, wie Röntgen (Durchstrahlungsprüfung), Ultraschall, Farbeindringungsprüfungen und vieles mehr an.

 

Rohrschweißen, Ausbildungen und Lebensweg.

In meiner Ausbildung von 1983 bis 1985 in der DDR, habe ich das Elektroden Schweißen erlernt.

Das Schweißverfahren 111, Elektrode Grundpass, E-Rb (Grundprüfung) war die erste Schweißerprüfung.

Nachfolgend wurde die erste aufbauende Elektroden Rohr Schweißer Prüfung absolviert. Bezeichnung, Elektrode: E R1b.

In der Lehrzeit, auf den Montage Baustellen hatte ich keine Möglichkeiten das tatsächliche Schweißen zu erlernen.

Schließlich kam ich in eine Brigade, wo garantiert auch nicht geschweißt werden sollte.

Haus und Hof Brigade nannte sich das.

Der Tag kam, wo wir wieder auf den Rohrleitungsbau Baustellen eingesetzt wurden und die Möglichkeiten des Trainierens hatten.

 

Rohrschweißen erdverlegter Rohrleitungsbau, Aufgabenstellung:

Schweißen von Rohren DN 1000, 12 bis 14mm Wandung.

Es war natürlich ein gewaltiger Unterschied zwischen Schweißen in der Kabine und Rohre schweißen auf der Baustelle.

Stück für Stück, mit Hilfe und Geduld der Kollegen stabilisierte sich die Sicherheit mit dem Schweißverfahren Elektrode Schweißen.

Geschweißt wurde mit dem WIG-Schweißverfahren 141 die Wurzellage von Kollegen mit gültigen WIG-Schweißerprüfungen und nachfolgend wurde mit dem Schweißverfahren 111, Elektroden verschweißt und die Rohrfase gefüllt bis zur Decklage.

Die Aufgabe war am Tag 2 x DN 1000 Rohr, V Naht, Elektrode zu schweißen.

Das heißt für die Rohr Elektroden Schweißer, 2 x Zwischenlage und 1 x Decklage.

Die Elektrode war 4,0 mm im Kerndraht stark und die Umhüllung Rutil.

Bezeichnet wurden die Sorten:

Titan 8 S, später dann Titan W und Komplex W.

Ab diesem Zeitpunkt bekam ich die Möglichkeit, Rohre schweißen richtig zu trainieren und zu erlernen.

1986 hatte ich dann die Möglichkeit einen WIG-Schweißkurs im Unternehmen Ferngasleitungsbau zu besuchen.

Der WIG Schweißkurs ging einen Monat und die Zeit war auch sinnvoll zum Lernen.

Und dass bei einem Namhaften Unternehmen, die ihre Kollegen auch für die „Trassen“ in der ehemaligen Sowjetunion ausbildeten.

VEB Ferngasleitungsbau Engelsdorf war die lehrende Firma bei diesen Schweißerkursen.

Es war cool und die Rohrschweißer Lebensgeister wurden erweckt.

Nachfolgend lernte ich Schweißer Kollegen kennen, die das Schweißverfahren 111 mit der KB-Elektrode beherrschten.

Kalkbasische Elektroden mit den Bezeichnungen, Perfekt, Impuls, Garant wurden verschweißt.

Rutil Elektroden wurden auf dem Minus-Pool verschweißt und kalkbasische Elektroden auf dem Plus-Pool.

Es ist ja heute ein ähnliches Verhältnis.

Wir hatten Umformer und Gleichrichter als Schweißmaschinen.

Groß, schwer und teilweise nur mit Mühe und Hilfstechnik zu bewegen.

Nachdem ich die Firma gewechselt hatte, kam ich zum Industrierohrleitungsbau, Anlagenbau.

Hier wurde es zu meinem Gunsten Abwechslungsreich.

Warmfeste Stähle, Tieftemperaturstähle, Edelstähle, verschiedene Wandungen, verschiedene Handfertigkeiten, verschiedene Bedingungen im Anlagenbau, Rohrleitungsbau.

Später sammelte ich weitere Erfahrungen im erdverlegten Rohrleitungsbau als WIG-Schweißer.

 

Schweißerlehre.

Schweißen ist eine Lehre, die nie zu Ende geht.

Bei YouTube findet ihr ein Schweißer Video aus der ehemaligen DDR und hier einen WIG-Schweißbrenner mit Zubehör.

Nur die Kupferdüsen gehören nicht im Original dazu.

Die haben wir uns drehen lassen.

Keramikdüsen und Asbestdichtungen waren angesagt.

Der WIG-Schweißbrenner wurde mit einer Elektrodenzange verbunden, stromführend war Minuspool und das Gas, Argon lief in einem Extraschlauch.

Also war viel Kabel und Schlauch ziehen angesagt.

Seitlich am Griff wurde die Argon Zufuhr Aus, – und Eingeschaltet.

Gezündet wurde nur mit Kontaktzündung an der Nadel.

Im Übrigen, Fernregler gab es nicht bzw. selten.

Auch gab es damals keine Schweißschirme, die der modernen Technik in ihren Feinheiten entsprach.

Amperezahlen wurden einmal eingestellt und der Schweißer musste damit klarkommen.

WIG-Schweißen oder Elektrode Schweißen egal, beides wurde meistens mit einer eingestellten Ampereleistung gehandhabt.

 

Schweißer Können.

Es ist eine Frage der Handfertigkeit.

Referenzen Werdegang als Rohrschweißer:

Rohrschweißen mit dem Schweißverfahren 111 ab der Lehre im Jahr 1983.

Schweißfachmann, EWS im Jahr 1995 bei der SLV GSI Berlin Brandenburg.

Schweißgüteprüffachmann, EWI-Level 3 im Jahr 1998, Ausbildungsstätte SLV GSI Berlin Brandenburg.

SCC-Dokument 17 im Jahr 2010 bei der KIWA.

BGR 189, BGR 236, BGR 500, Kapitel 2.31 im Jahr 2014.

 

Rohrschweißerprüfungen.

Rohrschweißer, WIG Schweißerprüfungen 141, fortlaufend während meiner Berufsjahre.

Normalstahl, Mo Stahl, Feinkorn Stahl, Tieftemperatur Stahl, warmfeste Stähle, Edelstähle,

Sonder Edelstähle EN ISO 9606-1 141 T BW FM3 S s7,0 D48 H-L045 ss nb,

EN ISO 9606-1 141 T BW FM5 S s7,0 D48 H-L045 ss nb.

Dabei kommt auch das Thema Schweißnahtsymbole zum tragen.

 

Einsätze auf den Baustelle.

Meine Einsätze im Rohrleitungsbau als Rohrschweißer waren zum Beispiel in:

HKW Güstrow-Rövertannen,

Halbleiterwerk Frankfurt-Oder,

Ölhafen Rostock, Brauerei Rostock, Düngemittelwerk Poppendorf,

Energiewerke Bergen-Rügen Anlagenbau,

Tiefbau Berlin – 2 x DN 1000 in Berlin, Arkonaplatz, Anklamer Straße, Arnimplatz, Nordbahnhof, Gleimstraße, Falkplatz, Kopenhagener Straße,

Wasserwerk Landsberger Allee Berlin, Wasserwerk Johannesthal Berlin,

Abwasserleitung Berlin Hohenschönhausen,

Durchörterung Berlin Mitte – 2 x DN 800, Invalidenstraße, Berlin Karo Vorfertigung Tiefbau Berlin,

Borsig Berlin Tegel, HKW Heizkraftwerk Rostock, Forschungsstation Riems-Greifswald Anlagenbau,

HKW Berlin Mitte Vattenfall, HKW Heizkraftwerk Cottbus, HKW Heizkraftwerk Schwarze Pumpe (alt/neu),

Heizkraftwerk Jänschwalde, Borsig Industrierohrleitungsbau Böhlen,

Petrolchemisches Kombinat PCK Schwedt an der Oder, jetzt PCK-Raffinerie,

HKW Gera Süd-Nord, HKW Chemnitz, Philip Morris Berlin,

Papierfabrik Schwedt-Oder (alt/neu), Tanklager Magdeburg Rothensee Anlagenbau,

Südzucker Rain a. Lech, AMTC Maskenfabrik Dresden,

MULTI Aue, Zellulosefabrik Arneburg-Stendal Anlagenbau,

Potsdamer Platz Berlin, Radici Chimica Zeitz – Anlagenbau,

Voridian Holland, Audi Neckarsulm, Kolbenschmidt Neckarsulm, Mercedes Stuttgart,

BSL DOW Chemical Böhlen Leuna Buna Anlagenbau,

Harze II Leuna, Domo Capro Leuna,

Space Center Bremen, BMW Werk Leipzig, Schott Jena,

Bio Ortswärme Oberstaufen,

Heidenheim an der Brenz – Stadt Fernwärme,

Schnürpflingen – Bio Ortswärme Fernwärme,

Haustechnik in Augsburg mobile Wärmeversorgung,

Stadtwerke Augsburg Fernwärme, Pharmaserv Marburg BHKW Anlagenbau,

Eagle Burgmann Germany GmbH & Co KG Eurasburg, e shelter Frankfurt a. Main,

Südstärke Regensburg Sünching,

Bundeswehrkrankenhaus Ulm,

Rentschler Biotechnologie Laupheim, Thales Ulm,

Rohrbrücke Ulm DN350, DN200 Fernwärme, Fernwärmeleitung DN500 Ulm,

 

Danke für eure Aufmerksamkeit.

An dieser Stelle bedanke ich mich für euer Interesse an diesem, doch sehr speziellen Thema Rohrschweißen und wünsche euch viel Erfolg beim erlernen und in der Umsetzung im Rohrleitungsbau.

 

Und das Leben ändert sich oft.

Die Interessen und Erfahrungen stabilisieren sich und neue Wege erscheinen greifbar nahe, wenn man die Zukunft sieht und nicht ständig in der Vergangenheit schwimmt.

Also lass ruhen, was dich belastet und erkenne deine persönlichen Potenziale und Interessen.

Stefan Prahst

 

 

Rohr Schweißer

 

Rohr Schweißer – Voraussetzungen und Qualifikation

 

Rohr Schweißer Voraussetzungen

 

Um eine Qualifikation zum Rohr-Schweißer zu absolvieren, sind Kenntnisse im Bereich der allgemeinen Metallbearbeitung vorteilhaft. Ideal ist eine abgeschlossene Berufsausbildung mit technischer Ausrichtung. Das Verständnis für die unterschiedlichen Verfahrensweisen des thermischen Fügens sowie das Verhalten der verschiedenen Grundwerkstoffe unter dem Einfluss von Temperatur sind hilfreiche Voraussetzungen, um die Anforderungen einer Ausbildung zum Schweißer in Theorie und Praxis zu meistern.

 

Rohr Schweißer lernen

Das Beherrschen und sachgerechte Ausführen des thermischen Fügens, vor allem im Bereich des Rohrschweißens setzt die handwerkliche Befähigung jedoch auch die Kenntnis der theoretischen Randbedingungen voraus. Hierzu zählen geltende Normen und Richtlinien ebenso wie Werkstoffkunde. Das Wissen um das Verhalten des Grundwerkstoffes unter Einfluss höherer Temperaturen, mögliche Umwandlungen der Gefügestruktur sowie damit einhergehende Veränderungen mechanischer Kennwerte im Bereich der Schweißnaht sowie der Wärmeeinfluss-Zone ist von signifikanter Bedeutung. Die Wahl des geeigneten Schweißverfahrens in Abhängigkeit von den vorliegenden Randbedingungen, insbesondere dem zu fügenden Grundwerkstoff gehören ebenso zum Rüstzeug des Schweißers wie die Festlegung des passenden Zusatzwerkstoffes. Eine fundierte Kenntnis der technischen Komponenten einer Schweißanlage und deren Wirkungsweise ist selbstverständlich. Da beim Rohrschweißen das Fügen vielfach in manueller Form ausgeführt wird, nehmen die handwerklichen Fähigkeiten des Schweißers herausragenden Einfluss auf die Qualität der Verbindung. Die hierfür erforderlichen Handfertigkeiten werden durch Übung erworben. Im Rahmen wiederkehrender praktischer Lehreinheiten bildet sich ein Gefühl für den Schweißprozess selbst sowie das Beherrschen der damit einhergehenden Randbedingungen heraus.

 

Qualifizierungen als Rohr Schweißer

 

Im Rahmen der Schweißausbildung wird die Befähigung zum thermischen Fügen anhand unterschiedlicher Schweißverfahren geschult und nachgewiesen. Die Fertigkeit zum Fügen der Stoßarten Kehlnaht und Stumpfstoß wird für Blech und Rohr im Rahmen des jeweiligen Schweißverfahrens trainiert. Dies bezieht sich auch auf die unterschiedlichen Schweißpositionen, die sowohl für Blech als auch Rohr erlernt und nachgewiesen werden. Das Rohrschweißen stellt häufig die höheren Anforderungen an Kondition und handwerkliche Fertigkeiten des Stahlrohr-Schweißers. Beim Nachweis der schweißtechnischen Befähigung schließt darum die nachgewiesene Fertigkeit zum Schweißen von Rohren in der Mehrzahl der Fälle bereits den Nachweis für das Schweißen von Blechen ein.

 

Erfahrungen Rohr Schweißer

 

Eine qualitativ hochwertige Schweißerausbildung ist in der Lage, fundierte Kenntnisse der Theorie sowie einen hinreichenden Umfang praktischer Fähigkeiten auf dem Gebiet des thermischen Fügens zu vermitteln. Sie ermöglicht den Nachweis der im Rahmen der Schweißerprüfung nach DIN EN ISO 9606 geforderten Befähigungen. Dennoch wird es auch eine noch so gute Ausbildung nicht vermögen, auf jede denkbare Situation des beruflichen Alltags eines Schweißers einzugehen. Auch beim Schweißen gilt, dass das Lernen nicht endet. Erfahrungen und Routine als Rohr-Schweißer werden sich im Laufe der Zeit durch wiederholtes Anwenden sowie die Auseinandersetzung mit herausfordernden Aufgaben einstellen. Klug ist es, hierbei geduldig zu Werke zu gehen, aus Fehlern zu lernen und sich auf diese Weise Schritt für Schritt, Tricks und Kniffe anzueignen. Das Lernen von erfahrenen Kollegen ist ebenfalls ein sehr guter Weg, die eigene Professionalität zu optimieren. Mit Interesse für die Sache und dem ständigen Anspruch, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, sind die wichtigsten Voraussetzungen gegeben.

 

Rohr Schweißer Prüfungen

 

Die Anforderungen der Prüfung als Schweißer für das Schmelzschweißen von Stählen sind im Dokument des Deutschen Institutes für Normung DIN EN ISO 9606-1 definiert. Ziel der Prüfung ist die Qualitätssicherung beim manuellen Schweißen. Das Bestehen der Prüfung als Stahl-Rohrschweißer weist nach, dass der Schweißer für die Herstellung stoffschlüssiger Verbindungen an Rohren qualifiziert ist und diese fachgerecht ausführen kann. Für das Bestehen der Prüfung werden eine relevante Ausbildung sowie schweißtechnische Praxis, beispielsweise Erfahrungen beim Rohrschweißen, vorausgesetzt. Die bestandene Schweißerprüfung ist Voraussetzung, um das Schweißen als Beruf auszuüben. Die Gültigkeit der abgelegten Prüfung ist jedoch zeitlich begrenzt. So bleibt der Nachweis durch die Prüfung für das Schweißen von Stählen über eine Dauer von drei Jahren gültig, sofern im Rhythmus von 6 Monaten belegt wird, dass der Schweißer regelmäßig Schweißarbeiten im geltenden Prüfungsbereich, beispielsweise als Stahlrohrschweißer oder Rohrleitungsschweißer ausführt. Die Unterbrechung dieser Tätigkeit für bis zu 6 Monate ist jedoch zulässig. Zudem sollte kein triftiger Grund bestehen, die Handfertigkeit und die Kenntnisse des Schweißers infrage zu stellen. Die Gültigkeit der Schweißerprüfung erlischt, sofern eine der vorgenannten Bedingungen nicht erfüllt wird. Einer Verlängerung der Gültigkeit kann durch Prüfer oder Prüfstelle erfolgen, sofern die genannten Bedingungen erfüllt sind und Prüfberichte vorgelegt werden, die die Qualität der vom Schweißer hergestellten Schweißverbindungen belegen.

 

Rohr Schweißer – Anwendungen

 

Rohr Schweißer im Anlagenbau

 

Das schweißtechnische Fügen im Anlagenbau erfordert vom Rohr-Schweißer eine abgeschlossene Ausbildung, Berufserfahrung sowie gültige Zertifikate für das Schweißen von Rohren unter Einsatz der relevanten Schweißverfahren. Im Anlagenbau kommen vorrangig die gängigen Schutzgas-Schweißverfahren wie WIG Schweißen sowie MIG und MAG Schweißen in manueller und automatisierter Verfahrensvariante zum Einsatz. Häufig erfolgt die meist in der Werkstatt mögliche Vormontage unter Einsatz automatisierter Verfahren wie beispielsweise des Unterpulver-Schweißens (UP). Abschließende Montageprozesse vor Ort, auf Baustellen oder in schlecht zugänglichen Bereichen werden größtenteils auf manuellem Wege ausgeführt. Hierbei dominieren die manuellen Schutzgas-Schweißverfahren sowie das Lichtbogenhandschweißen. Zu fügende Grundwerkstoffe sind allgemeiner Baustahl, Feinkornstähle, warmfeste Stähle, Edelstahl sowie Gussstahl und Gusseisen.

 

Rohr Schweißer im Kraftwerk

 

Schweißarbeiten im Bereich von Kraftwerken stellen sehr hohe Anforderungen an die Ausführungsqualität der Fügeverbindung. Der Schweißer muss in der Lage sein, Rohrleitungen und Kesselanlagen in Festbrennstoff-Kraftwerken, Gaskraftwerken, Kernkraftwerken oder Verbrennungsanlagen so zu fügen, dass diese den anspruchsvollen Prüfkriterien genügen und dauerhaft betrieben werden können. Ungenügend ausgeführte Schweißarbeiten bergen ein hohes Gefahrenpotenzial. Zudem führen Stillstandszeiten oder unnötige Revisionen gerade in diesem Industriebereich zu signifikanten wirtschaftlichen Nachteilen. Kohlenstoffstähle, austenitische Stähle, Hoch- und Tieftemperaturstähle sowie Nichteisen-Metalle sind gängige Grundwerkstoffe. Insbesondere Rohrleitungen aus warmfesten Stählen wie zum Beispiel 15Mo3, 15Mo4, 13CrMo4-5 und 10CrMo9-10 werden im Kraftwerksbau verschweißt. Die besonderen Eigenschaften dieser Werkstoffe sind im Rahmen des Schweißprozesses zu berücksichtigen. Das Beherrschen des WIG Schweiß-Verfahrens für das Fügen sowie das Herstellen von Wurzellagen ist essenzielle Voraussetzung für die Arbeit als Schweißer in diesem industriellen Feld. MAG Schweißen sowie das Orbitalschweißen sind weitere wesentliche Verfahren im Kraftwerksbau. Tätigkeitsbereiche des Rohr-Schweißers sind die Vormontage der Einzelkomponenten in der Werkstatt sowie die schweißtechnische Fertigmontage vor Ort.

 

Rohr Schweißer in der Gebäudetechnik

 

Bau und fügetechnische Montage von Treppen, Geländern und Rohrleitungen sind wesentliche Arbeitsfelder des Schweißers in der Gebäudetechnik. Schwerpunkte sind die werkstattgebundene Vorfertigung einzelner Komponenten sowie deren Montage vor Ort und auf der Baustelle. Während im Rahmen der Werkstattfertigung Schutzgasschweißverfahren, wie MIG-, MAG- und WIG-Schweißen in manueller oder automatisierter Form, zum Einsatz kommen, dominiert bei der Arbeit auf Baustellen das manuelle WIG– und Lichtbogenhandschweißen sowie das Autogen-Schweißen. Wegen ihrer robusten Verfahrenscharakteristik sowie der gut transportierbaren Schweißanlagen genießen diese manuellen Verfahren gerade in der Gebäudetechnik große Verbreitung. Die Arbeit auf Baustellen erfordert vom Hand Rohrschweißer das Beherrschen der manuellen Schweißverfahren sowie handwerkliches Geschick. Zudem sollte die Bereitschaft gegeben sein, auch unter widrigen Witterungsbedingungen im Freien zu arbeiten.

 

Rohr Schweißer in der Getränke- und Lebensmittelindustrie

 

In sämtlichen Industriebereichen, die Transport und Lagerung von Lebensmitteln zum Gegenstand haben, dominieren Edelstähle. Deren chemische Zusammensetzung stellt die Korrosionsfreiheit im Kontakt mit den zu lagernden Medien sicher und verhindert die Verunreinigung von Speisen und Getränken. Für den Edelstahl Rohrschweißer setzt dies die Beherrschung der relevanten Schweißverfahren sowie den sicheren Umgang mit Edelstahl als Grundwerkstoff zum Fügen voraus. Zudem sind die Fügestellen nach dem Schweißen gründlich von Rückständen und Ablagerungen zu reinigen. Schutzgasschweißverfahren wie MAG und MIG jedoch auch WIG sowie das Orbitalschweißen sind die wesentlich eingesetzten Fügeverfahren.

 

Rohr Schweißer im Chemieanlagenbau und Industrieanlagenbau

 

Beim Bau von Chemie- und Industrieanlagen ist die Herstellung von Rohrleitungen, Behältern und Kesseln einer der wesentlichen Schwerpunkte. Das sichere und zeitbeständige Fügen der einzelnen Komponenten ist Voraussetzung für den reibungslosen Betrieb dieser Anlagen. Für den Schweißer bringt dies einen hohen Anspruch an die qualitativ hochwertige Ausführung seiner Tätigkeit mit sich. Dies bezieht sich auf den Fügevorgang selbst, jedoch in deutlichem Maße auch auf den Umgang mit den zu fügenden Grundwerkstoffen. Das hohe Gefahrenpotenzial unzulänglich ausgeführter Schweißarbeiten erfordert sorgfältigstes Arbeiten durch den Schweißer und eine intensive Qualitätsprüfung der Fügeverbindung nach dem Schweißen. Zudem bedürfen Transport und Aufbewahrung von Säuren, Laugen sowie korrosiven Gasen des Einsatzes hochqualitativer Stähle. Zur Anwendung kommen neben den Standardaustenitstählen, hochlegierte Stahlwerkstoffe mit einem Anteil zwischen 6 und 8 Prozent Deltaferrit. Daneben sind Vollaustenitstähle, Duplex- und Superduplexstähle sowie Nickelbasiswerkstoffe verbreitet. Umfangreiche Erfahrung sowie die Kenntnis der schweißtechnischen Vor- und Nachbehandlung dieser Grundwerkstoffe ist neben dem eigentlichen Schweißen für den Sonderstähle Rohrschweißer von grundlegender Bedeutung.

 

Rohr Schweißer Pipeline Bau

 

Beim Bau von Pipelines ist das Schweißen eines der wichtigsten Verfahren. Ausgeprägtes handwerkliches Geschick und Knowhow des Stahl-Rohr-Schweißers sowie genaue Kontrollen der hergestellten Verbindungen sind Voraussetzungen für den reibungslosen Betrieb der Anlagen. Umfangreiche Qualitätsprüfungen nach dem Fügen sorgen für das frühzeitige Erkennen möglicher Ungänzen. Üblich ist dabei das Herstellen der Wurzellage mittels WIG Schweißen. Die nachfolgenden Decklagen werden unter Einsatz des Lichtbogenhandschweißens in Form des Fallnahtschweißens mit Cellulose Elektroden aufgebracht. Dieser manuelle Schweißvorgang setzt hohes handwerkliches Können des Rohr Schweißers voraus. Um Fügefehler wie übermäßigen Einbrand zu verhindern, gilt es, die Länge des Lichtbogens über den gesamten Nahtverlauf hinweg konstant zu halten. Nach dem Fertigen der Decklage wird die Fügezone oftmals mit Wärmeschutzmatten abgedeckt. Dies verhindert ein zu rasches Abkühlen und vermeidet Spannungsrisse. Daneben hat das Orbitalschweißen als automatisiertes Verfahren beim Bau von Pipelines eine große Bedeutung. Die nachfolgenden zerstörungsfreien Qualitätsprüfungen mittels Ultraschall- und Röntgenverfahren ermöglichen das sofortige Erkennen von Schweißmängeln. Im Rahmen von Reparaturschweißungen können diese umgehend behoben werden. Im Falle deutlicher Fehlerhäufungen kann es dazu kommen, dass die gesamte Fügenaht entfernt und neu geschweißt wird. Wiederholt werden zudem Härtemessungen an den Schweißnähten durchgeführt. Um mechanische Kennwerte zu ermitteln und zu dokumentieren, erfolgt in regelmäßigen Zyklen das Extrahieren von kompletten Schweißnähten, die mittels Zugversuch und Kerbschlagbiegeversuch geprüft werden. Die abschließende Qualitätskontrolle erfolgt in Form einer Druckprüfung, wenn ein hinreichend großes, zusammenhängendes Segment der Pipeline hergestellt wurde. Die zu erwartenden wirtschaftlichen Nachteile infolge Ausfalls oder lediglich eingeschränkt möglichen Betriebes der Pipeline rechtfertigen diesen Aufwand.

 

Rohr Schweißer im Fernwärme Rohrleitungsbau und bei erdverlegten Rohrleitungen

 

Die schweißtechnischen Tätigkeiten beim Bau von erdverlegten sowie Fernwärme-Rohrleitungen erfolgen in der Mehrzahl der Fälle im Freien. Für den Schweißer bedeutet dies, unter teilweise widrigen Witterungsbedingungen zu arbeiten. Die Nahtvorbereitung sowie die korrekte Ausrichtung der Rohrsegmente zueinander auch unter ungünstigen Witterungsbedingungen sind wesentliche Voraussetzungen, um ein taugliches Fügeergebnis zu erzielen. Vor und nach dem Fügeprozess kommt der Sichtprüfung durch den Schweißer ein erheblicher Stellenwert zu. Die Anforderungen an das eigenverantwortliche Handeln sind dabei nicht zu unterschätzen. Rohre bis zu einer Dimension von DN 100 werden üblicherweise mittels Autogen-Schweißverfahren gefügt. Für größere Rohrdurchmesser wird das WIG-Schweißen beziehungsweise das WIG-Wurzelschweißen in Kombination mit dem Lichtbogenhandschweißen mit Stabelektroden für das Aufbringen der Füll-Lagen eingesetzt.

 

Rohr Schweißer im Kessel- und Behälterbau

 

Für die Herstellung herkömmlicher Dampf- und Druckkessel werden warmfeste Stähle eingesetzt. Chrom-Molybdän-Stähle werden genutzt, sofern der Behälter im künftigen Betrieb höherer thermischer Belastung ausgesetzt sein wird. Die Behälter werden aus einzelnen, vorgeformten Segmenten zusammengesetzt. Mittels spanender Trennverfahren oder unter Einsatz des Plasmaschneidens werden diese in Form gebracht. Die Ausformung der einzelnen Komponenten erfolgt auf Rundungsmaschinen. Für die schweißtechnische Montage des Kessels werden Schutzgasschweißverfahren MIG und MAG sowie WIG genutzt. Sofern es die Werkstattmontage gestattet, kommen automatisierte Verfahrensvarianten zum Einsatz. Dies dient der Prozesseffizienz. Zudem erzielt der Rohr-Schweißer bei einmal eingestellten Prozessparametern eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Schweißergebnisse. Weniger gut zugängliche Bereiche werden manuell mittels Schutzgasschweißen gefügt. Für die Endmontage vor Ort sowie die Baustellenmontage kommen ebenfalls manuelle Schutzgas-Verfahren sowie das Lichtbogenhandschweißen zum Einsatz. Nach dem Fügen werden am Behälter Druck- und Dichtigkeitsprüfungen durchgeführt. Die Behälter werden im Bereich der Fügeverbindungen, sofern erforderlich geschliffen und poliert. Zudem wird der gesamte Behälter von Anlauffarben und Zunderresten befreit, um eine homogene Erscheinung der Behälteroberfläche zu realisieren.

 

Rohr Schweißer im Schiffbau

 

Der Markt für Wasserfahrzeuge hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Der Bedarf an Transportschiffen immer größerer Dimension, Spezialschiffen für die Offshore-Industrie, Kreuzfahrtschiffen oder Luxusyachten ist erheblich. Während in der Sportboot-Industrie Leichtmetalle und karbonverstärkte Kunststoffe dominieren, kommen für die Herstellung von Schiffs-Rümpfen Stähle der Güteklasse A zum Einsatz. Die aggressive Seewasser-Atmosphäre stellt hohe Ansprüche an das Material. Im direkten Kontakt mit Salzwasser ist die Resistenz des Grundwerkstoffes, insbesondere jedoch der Schweißverbindung gegen Korrosion von wesentlicher Bedeutung. Hochfeste Stähle wie A32 oder E36 werden vornehmlich für geschweißte Konstruktionen im Schiffbau eingesetzt. Für den Einsatz als Cargo Tanks eignen sich vergütete Feinkornstähle sowie nickellegierte und austenitische Stähle. Die Rohre auf Schiffen bestehen aus hochfestem Stahl, sofern es im Betrieb zu höherer Wärmebelastung kommt. Ist dies nicht der Fall, ist alternativ der Einsatz unlegierter Stahlsorten möglich. Während die Fertigung von Schiffspaneelen automatisierte Schweißverfahren zulässt, erfordert die Montage im Inneren des Schiffes ein hohes Maß manueller Schweißprozesse. Zudem ist das Schweißen im Freien im Schiffbau kein Einzelfall. Neben dem UP Schweißen als automatisiertes Verfahrensprinzip kommen die gängigen Schutzgasschweißverfahren MIG, MAG und WIG sowie das Lichtbogenhandschweißen zum Einsatz. Vom Rohr-Schweißer erfordert dies ein hohes Maß an Handfertigkeit sowie die Bereitschaft auch unter teilweise widrigen Witterungsbedingungen zu arbeiten.

 

Rohr Schweißer – Schweißverfahren

 

Autogen Rohr Schweißer

 

Beim Gas-Schmelz-Schweißen oder Autogen-Schweißen werden die Fügeteile mittels offener Flamme erhitzt. Die Flamme entsteht aus der Verbrennung von Acetylen und Sauerstoff. Der Zusatzwerkstoff wird manuell in Form eines Drahtes zugegeben. Das Autogen-Schweißen wird in schlecht zugänglichen Baustellenbereichen, beispielsweise beim Rohrschweißen in der Gebäudetechnik eingesetzt, in denen das Fügeverfahren mit Stab-Elektrode nicht möglich ist. Es ist gut für das Verbinden von Werkstücken aus unlegierten und niedrig legierten Stählen einsetzbar. Da es unabhängig von der Möglichkeit einer Stromversorgung nutzbar ist, kommt es häufig auf Baustellen zur Anwendung. Bei diesem manuellen Schweißverfahren ist die Handfertigkeit des Rohr-Schweißers maßgeblich für die Qualität der Fügeverbindung. Eine ruhige Brennerführung bei konstantem Abstand von Brennerspitze und Fügeteil ermöglicht ein hinreichendes Aufschmelzen von Grund- und Zusatzwerkstoff bei gleichzeitiger Vermeidung unzulässigen Einbrandes in der Randzone der Schweißnaht.

 

Rohr Schweißer mit Schutzgasverfahren

 

Rohr Schweißer mit dem WIG Schweißverfahren

 

Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG) ist ein Schmelzschweißverfahren und wird für das Rohr Schutzgas Schweißen mit inerten Gasen eingesetzt. Kennzeichen des WIG Schweißens an Rohren sind hohe Nahtqualitäten sowie die nahezu universelle Anwendbarkeit im Metallbereich. Zwischen der nicht abschmelzenden Wolfram-Elektrode und dem Werkstück bildet sich ein elektrischer Lichtbogen. Dieser sorgt für das Aufschmelzen von Grund- und Zusatzwerkstoff. Als Schutzgas wird Argon eingesetzt. Es schirmt Lichtbogen und Fügestelle gegen den schädlichen Einfluss des Luftsauerstoffes ab. Alternativ kommen Helium oder Argon-Helium-Gemische zum Einsatz. Üblicherweise wird das Stahlrohr WIG Schweißen für das Fügen dünnwandiger Teile oder beim Schweißen dünner Rohre sowie für Wurzellagen beim Fügen dickwandiger Rohre eingesetzt. Im Bereich des Rohrleitungs- und Apparatebaus, der chemischen Industrie, beim Rohrschweißen in der Lebensmittelindustrie sowie der Getränkeindustrie sowie im Kraftwerks- und Anlagenbau ist das WIG Schweißen sehr verbreitet. Wird dieses Schweißverfahren manuell ausgeführt, muss der Rohr Schweißer auf eine gleichbleibende Länge des Lichtbogens über den gesamten Nahtverlauf hinweg achten, um Fügefehler zu vermeiden. Die automatisierte Verfahrensvariante ermöglicht dem Schweißer eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Nahtqualität.

 

Rohr Schweißer mit dem MIG Schweißverfahren

 

Im Unterschied zum WIG Verfahren bildet beim Metall-Inertgas-Schweißen (MIG) der Zusatzwerkstoff, in Form eines kontinuierlich zugeführten, massiven Drahtes, die Elektrode. Der elektrische Lichtbogen entsteht direkt zwischen abschmelzendem Zusatzwerkstoff und Fügeteil. An dickwandigen Rohren führt der Schweißer mit dem MIG Verfahren häufig Zwischen- und Decklagen aus. Ähnlich wie beim manuellen WIG Schweißen ist auch bei diesem Verfahren die Handfertigkeit des Schweißers ausschlaggebend für die Nahtqualität.

 

Rohr Schweißer mit dem MAG Schweißverfahren

 

Ebenso wie beim MIG Schweißverfahren entsteht auch beim Metall-Aktivgas-Schweißen (MAG) der elektrische Lichtbogen direkt zwischen abschmelzender Drahtelektrode und Fügeteil. Das Verfahren gestattet hohe Schweißgeschwindigkeiten und eignet sich gut für die automatisierte, industrielle Anwendung zum stoffschlüssigen Fügen von Baustahl, und Rohren aus Edelstahl und hochlegierten Stählen. Die automatisierte Variante des MAG Schweißens erfordert kein weiteres eingreifen des Schweißers, wenn die Fügeparameter eingestellt sind. Für das thermische Fügen in weniger gut zugänglichen Bereiche kommt das manuelle MAG Schweißen zum Einsatz. Handwerkliches Geschick sowie die Fähigkeit, in Zwangslagen zu schweißen sind vorteilhaft.

 

Rohr Schweißer mit dem Orbital Schweißverfahren

 

Das Orbital-Schweißen ist ein vollmechanisches Schutzgas-Schweißverfahren. Maschinell geführt, wandert der Lichtbogen 360 Grad ohne Unterbrechung um das Rohr. Die Fügeteile bleiben dabei unbewegt. Das Orbital-Schweißverfahren gestattet die Herstellung hochwertiger Schweißnähte, deren Qualität gut reproduzierbar ist. Die Option der Nutzung von CNC-Steuerungen für die Bewegung des Schweißkopfes macht das Eingreifen eines Schweißers bei einmal eingestellten Schweißparametern kaum erforderlich. Bevorzugter Einsatzbereich dieses Verfahrens sind Rohr-zu-Rohr-Verbindungen beim dicke Rohre Schweißen im Bereich des Trassenbaus. Für Schweiß-Verbindungen, die eine hohe Präzision erfordern, beispielsweise bei Flüssigkeits- und Gassystemen ist das Obital-Schweißen prädestiniert. Ebenso ist der Einsatz in Bereichen, in denen manuelles Schweißen schwierig oder gefährlich wäre sowie bei Anwendungen, die die Herstellung einer hohen Anzahl von Schweißnähten erfordern, geeignet. Hohe Produktivität und gleichbleibende Qualität sind wesentliche Verfahrensvorteile. Bei vorab eingestellten Parametern ist ein Eingreifen des Automaten Rohrschweißers in den laufenden Prozess nicht erforderlich.

 

Rohr Schweißer mit dem UP-Schweißverfahren

 

Beim Unterpulver-Schweißen (UP) bildet sich ein elektrischer Lichtbogen zwischen abschmelzender Elektrode und Werkstück. Die Elektrode ist zugleich Zusatzwerkstoff und wird maschinell kontinuierlich zugeführt. Das über der Fügestelle liegende körnige Pulver schirmt diese gegen Luftsauerstoff ab. Durch die Temperatur des Lichtbogens schmilzt das Pulver ebenfalls und bildet auf der Schweißnaht eine schützende Schlacke, die nach dem Fügen entfernt wird. Die Pulverabdeckung führt zu einem hohen thermischen Wirkungsgrad und ermöglicht sehr hohe Abschmelzleistungen. Das UP-Schweißverfahren gilt als Hochleistungs-Schweißverfahren. Ab Blechdicken von 6 Millimetern ist der Einsatz wirtschaftlich sinnvoll. Anwendungsbereiche finden sich beim Rohrschweißen im Schiffbau, dem Brücken- und Stahlbau sowie der Behälterfertigung. Das Schweißen von unlegierten und legierten Stähle sowie Chrom-Nickel-Stählen ist möglich. Der hohe Automatisierungsgrad dieses Verfahrens ermöglicht eine hohe Prozess-Effizienz und eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Schweißnaht-Qualität. Aufgabe des Schweißers ist es, vorab die zur Fügeaufgabe passenden Prozessparameter zu wählen. Dies bezieht sich unter anderem auf die Schweiß-Spannung, die Vorschub-Geschwindigkeit des Brenners sowie die Vorschub-Geschwindigkeit des Zusatzwerkstoffes.

 

Rohrschweißer mit dem Elektrode Schweißverfahren,Fallnaht mit der Cellulose Elektrode

 

Beim Elektrode Schweißen entsteht ein elektrischer Lichtbogen zwischen Stab-Elektrode und Werkstück. Dieser liefert die erforderliche Temperatur, um Zusatzwerkstoff und Fügepartner aufzuschmelzen. Der abschmelzende Kerndraht der Stab-Elektrode liefert den Zusatzwerkstoff. Die abbrennende Umhüllung erzeugt eine Schutzgas-Glocke und hält den Luftsauerstoff von der Fügestelle fern. Auf der Rohrschweißnaht entsteht eine schützende Schlacke, die nach dem Fügevorgang entfernt wird. Das Elektroden-Schweißen ist auch unter den Bezeichnungen Lichtbogen-Handschweißen oder E-Handschweißen bekannt. Mit dem Elektroden-Schweißen lassen sich fast alle Materialien fügen. Das Verfahren ist sehr flexibel einsetzbar, beispielsweise für das Schweißen in Zwangslagen oder Überkopf.

Mit Zellulose umhüllte Stab-Elektroden eignen sich zudem sehr gut für das Fallnaht-Schweißen. Mit ihrer Nutzung erhält der Rohrschweißer eine hohe Abschmelzleistung und kann hohe Schweißgeschwindigkeiten sowie einen tiefen Einbrand realisieren. Aufgrund des grobtropfigen Werkstoffüberganges ist eine gute Spaltüberbrückung bei grobschuppigen Nahtoberflächen gegeben. Das Schweißen mit Stab-Elektroden des Typs C erfordert hohe Spannungen. Der Schweißer ist mit diesem Verfahren in der Lage, im Freien, auch unter widrigen Witterungsbedingungen zu arbeiten. Große Verbreitung findet das Elektrode-Schweißen im Trassenbau, beim Bau von Pipelines sowie im Bereich des Metallhandwerks. Großer Verfahrensvorteil ist die einfache Handhabung, die ortsunabhängige, universelle Einsatzmöglichkeit und eine vergleichsweise ausgeprägte Unempfindlichkeit gegen Verunreinigungen der Fügeteile mit Rost, Ölen und Fetten. Die Nutzung von Elektroden mit Zellulose-Umhüllung führt zur Bildung von vergleichsweise wenig Schlacke und erspart dem Schweißer aufwendige Nacharbeit. Die Schweißgeräte sind leicht und können auf Baustellen unkompliziert mitgeführt werden.

 

 

Quellen:

www.welte-group.com

www.slv-fellbach.de

www.hwk-ufr.de

www.zaw-leipzig.de

www.technologie-plus-service.de

www.ams-systeme.de

www.tuvsud.com

www.pipetech.si

www.netg-voigtslach-paffrath.de

www.fm-hessen.de

www.weisser-baerwinkel.de

www.ke-next.de

www.die-verbindungs-spezialisten.de

Stefan Prahst